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Die Anlage liegt in der Mitte eines wachsenden Dosenmarkts. In Europa werden derzeit mehr als 30 Milliarden Dosen pro Jahr verwertet. Das entspricht 450.000 Tonnen gebrauchter Aluminium-Getränkedosen (UBC – used beverage cans). Hydro macht daraus Material für neue Dosendeckel, -verschlüsse und -körper und schließt damit den Kreislauf für ein Produkt mit schnellem Lebenszyklus.

In den europäischen Ländern werden die Dosen unterschiedlich gesammelt. Oft sind darin Verunreinigungen und andere Materialien als Aluminium enthalten. „Das Hydro-Werk in Neuss ist das erste, das eine patentierte, ausgeklügelte Sortiertechnik für gebrauchte Getränkedosen nutzt. Es kann damit gesammelte Aluminiummengen mit bis zu 20 Prozent Verunreinigungen verarbeiten. Das macht diese neue Recyclinganlage zum besten Platz für jede gebrauchte Getränkedose“, sagte Hydro-Vorstandschef Svein Richard Brandtzæg.

Mit der neuen Linie für gebrauchte Getränkedosen verbessert Hydro auch seine Metallversorgung für die spätere Fertigung. Das Unternehmen produziert unter anderem Walzprodukte für Verpackungen, die Lebensmittel und Arzneien schützen, und Karosseriebleche  von Hydro ermöglichen leichtere und effizientere Autos.

Das Recycling gebrauchter Getränkedosen in Neuss spart 350.000 Tonnen CO2-Emissionen jedes Jahr gegenüber dem Einsatz von Hüttenaluminium. Die nötige Energie zur Aluminiumerzeugung für eine Dose reicht zum Aluminiumrecycling von 20 Dosen.

„Mit der neuen Recyclinganlage bieten wir unseren internationalen Kunden einen geschlossenen Recycling-Kreislauf. Buchstäblich verwandeln wir alte Dosen in neue Dosen. Dies unterstreicht unser Bekenntnis gegenüber den internationalen Dosenherstellern als ein kundenorientierter, verantwortungsbewusster Partner und Technologieführer“, sagte Konzernvorstand Kjetil Ebbesberg bei der Eröffnung.

Offiziell starteten Ebbesberg und Brandtzæg die neue UBC-Anlage gemeinsam mit Bundesminister Hermann Gröhe und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Beide lobten Hydro mit seinen eng verbundenen Werken im Rheinland für eine effiziente und ressourcenschonende Wertschöpfungskette und bedankten sich für die nachhaltige Investitionspolitik des Unternehmens.

Seit 2002 hat Hydro mehr als 1 Milliarde Euro in Deutschland investiert. Zusätzlich zur UBC-Linie entsteht zurzeit mit einem Investitionsvolumen von 130 Millionen Euro in Grevenbroich eine Anlage, mit der Hydro die Kapazität für Karosserieblech um 150.000 Tonnen steigert; sie nimmt später im Jahr 2016 die Produktion auf. Zudem wurde jüngst eine Warmwalzanlage im Joint-Venture-Unternehmen Alunorf in Neuss, weltweit das größte Werk zum Walzen und Umschmelzen von Aluminium, für 80 Millionen Euro modernisiert und erweitert.

Mit der neu konzipierten Technologie der Anlage für gebrauchte Getränkedosen in Neuss unterstreicht Hydro seine Position als Innovationsführer in der Recyclingbranche. Die Sensorik zum Sortieren und Trennen der unterschiedlichen Arten gebrauchten Metalls basiert auf einer Technologie, die vom Hydro-Zentrum für Forschung und Entwicklung in Bonn speziell für das Getränkedosen-Recycling weiterentwickelt wurde.

Hydro will bis zum Jahr 2020 klimaneutral werden. Der nächste Schritt auf diesem Weg erfolgt im Juni in Clervaux, Luxemburg. Hydro hat dort sein Aluminiumumschmelzwerk für 15 Millionen Euro gründlich überholt und beginnt mit dem Recyceln gebrauchter Aluminium-Bauelemente; daraus werden neue Strangpressbolzen für den Anwendungsbereich Bau/Konstruktion.

Das Recycling gebrauchter Getränkedosen schafft in Neuss 40 neue Industriearbeitsplätze. Dieser Standort, das „Rheinwerk“, hat jetzt 700 Mitarbeiter. In Deutschland beschäftigt Hydro insgesamt rund 6.000 Mitarbeiter – einschließlich der bestehenden Beteiligungsgesellschaften.

Der Umsatz des Gesamtkonzerns in Deutschland betrug 2015 rund 1,3 Milliarden Euro. Der Absatz des Geschäftsfelds „Walzprodukte“ (Rolled Products), zu dem das Rheinwerk gehört, lag im vergangenen Jahr bei 948.000 Tonnen. Rolled Products machte weltweit 2,3 Milliarden Euro Umsatz.

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