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Bei dem Weltkulturerbe von Notodden und Tinn handelt es sich praktisch um das Industrieerbe der ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit schufen der Forscher Kristian Birkeland, der Ingenieur Sam Eyde und der Projektleiter Sigurd Kloumann gemeinsam Norsk Hydro. Eyde und Kloumann gründeten jeder für sich noch weitere Firmen, die alle eine wichtige Rolle in der norwegischen Geschichte spielen sollten. Sie waren die Motoren der zweiten industriellen Revolution in Norwegen, sorgten für Wirtschaftswachstum, Optimismus, Arbeitsplätze und neue Industriestandorte. So war der Aufbau von Hydro nicht nur der Anfang eines spektakulären Industrieabenteuers, sondern auch der erste lebenskräftige Trieb dessen, was sich zu einer ganz neuen Industrie auswachsen sollte.

Ungewöhnliche Qualität

«Wenn das grenzüberschreitende Kooperationsprojekt der Hydro-Gründer nun als Kulturerbe anerkannt ist, dann nicht nur, weil sie etwas Großes und Neuschöpfendes geschaffen haben. Svelgfoss war zu seiner Zeit das größte Wasserkraftwerk in Europa, und die Wasserbaumaßnahmen zur Nutzung des Rjukan-Wasserfalls wenige Jahre später waren sogar die größten der Welt. Mindestens genauso wichtig ist aber, dass die von den Gründern geleistete Arbeit von ungewöhnlich hoher Qualität ist. Mehr als 100 Jahre später können wir immer noch ihr Werk in seiner originalen Umgebung und teilweise noch in Betrieb bewundern. Das ist einmalig im Weltmaßstab und wird dazu beitragen, die Region Telemark auf die Weltkarte zu setzen", führt Brandtzæg aus.

Wie er weiter unterstreicht, ist der Erfolg der Pioniere 110 Jahre nach der Gründung von Hydro eine Quelle der Inspiration für die heutigen Bosse des Unternehmens.

«Die Ehre, von der UNESCO als Stätte des Weltkulturerbes anerkannt zu sein, erfüllt uns mit Stolz und Demut. Auf dieses Erbe bauen wir bei unseren täglichen Anstrengungen, um Hydro für die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft zu erneuern», erklärt Brandtzæg

Foto: Fjellanger Widerøe A/S

Langer Weg

Der lange Weg zur Nominierung wurde vom damaligen Minister für Umweltschutz und Entwicklung, Erik Solheim, an Bord der alten Hydro-Fähre M/F ”Storegut” in Mæl eingeschlagen. Am Wochenende zeigte sich der Erfolg, der mit Applaus des vollen Saals auf der UNESCO-Veranstaltung in Bonn belohnt wurde. Die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Antrag wurden in Regie des Direktorats für Denkmalschutz in Gemeinschaft mit Telemark Fylkeskommune und den Kreisen Notodden und Tinn ausgeführt.

Das Gesuch bestand aus einer umfassenden Präsentation folgender Sichtweisen:

  • Wasser, das von der Hochebene Hardangervidda nach Rjukan und Notodden im Osten fließt
  • Wasser, das in Strom umgewandelt wird
  • Strom, der zum Aufbau einer chemischen Prozessindustrie genutzt wird
  • eine Prozessindustrie, die das Weltprodukt Kunstdünger herstellt

Alles handelt von der Geschichte von Norsk Hydro, vom Anbeginn der zweiten industriellen Revolution in Norwegen, von zwei speziellen Industriestätten und vom Keim des norwegischen Sozialstaatmodells.

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