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Am 1. Oktober kam eine Gruppe von mehr als 20 Schülern, Studenten und Lehrern aus Polen zur Alunorf in Neuss, begleitet von der Leitung der RECAL – Stiftung für die Rückgewinnung von Aluminium-Getränkedosen. Thomas Geupel, kaufmännischer Geschäftsführer von Alunorf, erläuterte die vielfältigen Vorzüge von Aluminium und, wie Alunorf das Metall für eine nächste Nutzung vorbereitet – im möglichst unendlichen Rundlauf von Gebrauch, Sammlung, Recycling, Verarbeitung und erneuter Anwendung.

Die Gruppe verbrachte ein paar Tage in Deutschland und den Niederlanden, eingeladen hatten dazu die Hydro und der Dosenhersteller Ball. Die umweltbewussten jungen Leute hatten sich die Reise als Belohnung verdient: Im Recal-Programm „Grüne Schule" in Polen hatten sie mit außerordentlichem Fleiß Aluminium-Getränkedosen gesammelt – und gaben damit auch ein gutes Beispiel für andere Jugendliche in ganz Europa.

Hans-Jürgen Schmidt, Leiter Produktökologie Rolled Products, lobte die Gäste für ihre Arbeit: „Die polnische RECAL-Stiftung unterstützt junge Menschen darin, Aluminium und dessen Nutzen aktiv wertzuschätzen und mit dafür zu sorgen, dass es effizient genutzt wird. Wir finden das großartig, auch für die Umwelt."

Umwelterziehung

Die 1995 gegründete Non-Profit-Stiftung RECAL bringt an Schulen und Kindergärten, in Kommunen und Umweltgruppen Umweltbildungsprogramme in Gang. Diese Programme fördern und werben landesweit für Aktivitäten zum Rückgewinnen und Recyceln von Aluminium-Getränkedosen. RECAL-Geschäftsführer Jacek Wodzislawski lobte das langfristige Engagement und die fortdauernde Förderung durch seine vier Gesellschafter, namentlich die Hydro, die Hans-Jürgen Schmidt als dienstältestes Mitglied im RECAL-Aufsichtsrat vertritt.

Die meisten Sammlergruppen profitieren bei ihren Aktionen vom Material der RECAL. Diese stellt große Container und handliche Sammeltaschen ebenso zur Verfügung wie Informationsmaterial – und einen Magneten, mit dem man Weißblechdosen von den nicht-magnetischen Aludosen aussortiert. Besonders kreativ verfahren Studenten an der Universität in Wroclaw: Sie sammeln über ein Jahr alle von ihren Kommilitonen gebrauchten Getränkedosen, erbauen dann daraus eine große Installation – ein Modell von Aluminiumanwendungen wie Flugzeug, Automobil oder Straßenbahn – stellen sie für einige Zeit aus und verkaufen sie dann an den Schrotthandel zum Recycling.

Polen drittgrößter Dosenmarkt in Europa

Polen ist in Europa hinter Großbritannien und Spanien der drittgrößte Markt für Aluminium-Getränkedosen: Aus mehr als 4 Milliarden im Jahr trinken die Polen, und der Markt wächst noch stark. Gut etablierte Bildungsprogramme und der hohe Materialwert von Aluminium haben dabei das Recycling von Aludosen in Polen enorm voran gebracht: von 2 % im Jahr 1995 auf zurzeit 76 %.

Europaweit werden zwei von drei Aludosen recycelt. Deutschland ist in Europa der Recycling-Primus, hier recycelt man 96 % aller genutzten Aludosen. Schmidt: „Dieses wertvolle Metall zu sammeln und wieder zu recyceln, ist essenziell für die gute Umweltleistung und das saubere, positive Image von Aluminium." Dosenrecycling spart 95 % der Energie, die sonst nötig wäre, um neues Aluminium zu erzeugen – und recyceln lässt es sich unendlich oft, denn das Material bewahrt all seine Eigenschaften auch nach dem x-ten Einschmelzen und erneuten Anwenden.

Alunorf ist das größte Werk der Welt zum Einschmelzen und Warmwalzen von Aluminium. Als Gemeinschaftsunternehmen zu 50 % von der Hydro betrieben, fertigt es unter anderem mehr als eine Viertelmillion Tonnen Dosenband pro Jahr. Eine typische Getränkedose für ein Getränk von 0,33 oder 0,5 Litern wiegt lediglich zwischen 11 und 15 Gramm, darum braucht Alunorf weit mehr als 2 Millionen solcher Dosen, um einen weiteren neun Meter langen und 30 Tonnen schweren Walzbarren als Rohmaterial für den Walzbetrieb zu gießen – eine beeindruckende Zahl, auch für die Spitzensammler der Dosen aus Polen.

INFINITE ALUMINIUM: Bei Alunorf lernten die reisenden Polen eine Menge über die Wertschöpfungskette von Aluminium.

 

 

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