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„Die jüngsten Ereignisse in Barcarena zeigen, dass unser gesellschaftliches Umfeld uns nicht mehr als vertrauenswürdigen Partner betrachtet“, sagt Must. „Die Anwohner sind der Auffassung, dass wir anfangs nicht eng genug mit ihnen zusammengearbeitet haben und dass sie sich nicht auf die von uns bereitgestellten Informationen verlassen können. Das ist nicht das, was wir anstreben und wir bedauern das zutiefst.“

Am Dienstag, 20. März, hatte Hydro zu einer Bürgerversammlung in Barcarena Anwohner eingeladen. Die Unternehmensvertreter hörten zu und verpflichteten sich, die notwendigen Änderungen einzuleiten.

„Hydro kann nicht erfolgreich sein, wenn die Nachbarn und andere den Eindruck haben, dass das Unternehmen sie im Stich lässt. Wir können die Probleme nicht alleine lösen“, sagt Must.

Neue CSR-Strategie

Die Auswirkungen sind eindeutig: Hydro muss mehr tun, um weiterhin ein vertrauenswürdiger Partner zu bleiben. Die neue CSR-Strategie, die im Laufe des vergangenen Jahres ausgearbeitet wurde, ist der Fahrplan für das weitere Vorgehen. Das Ziel ist, Engagement und Partnerschaften mit der lokalen Öffentlichkeit, den Behörden, Universitäten und der Zivilgesellschaft weiter zu fördern.

„Um sinnvolle Veränderungen vornehmen zu können, müssen wir unsere Perspektive auf die Menschen ausrichten“, sagt Must. Es reiche nicht aus, zu hinterfragen, ob Hydro zur Wasserverschmutzung beigetragen hat. Stattdessen sei es notwendig, herauszufinden, welche Quellen es für die Wasserverschmutzung grundsätzlich gibt und was getan werden kann, um die Wasserversorgung sicherer zu machen.

„Wir müssen besser zuhören und mögliche Lösungen mit unseren Partnern entwickeln und uns dann dazu verpflichten, unseren Teil zur Lösung beizutragen. Dieser Ansatz hat eine weit größere Wirkung, als wenn wir unsere Ideen und Projekte ganz alleine entwickeln.“ 

„Die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, können nur durch gemeinsame Maßnahmen gelöst werden. Wenn Hydro wieder ein vertrauenswürdiger Partner ist, können wir deutlich mehr zur Problemlösung beitragen.“

Sowohl längerfristige als auch kurzfristige Maßnahmen

Längerfristige Pläne allein sind nicht ausreichend für die Situation in Barcarena. „Bei Krisen sind kurzfristige Aktionen ebenso wichtig“, sagt Must und verweist auf eine Liste mit Maßnahmen, die bereits ergriffen wurden oder in den nächsten Wochen umgesetzt werden. Sie beziehen sich alle auf die Nachbarorte Vila Nova, Burajuba und Bom Futuro:

  • Wöchentliche Bürgerversammlungen seit dem 26. Februar, Besuch von Bürgerschaftsvertretern im Werk am 22. März.
  • Bereitstellung von Trinkwasser seit dem 26. Februar und von Wasserreservoiren seit dem 2. März, beides in Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz.
  • Verpflichtung, mit örtlichen Partnern wie beispielsweise dem Wasserversorgungsunternehmen Águas de São Francisco zusammenzuarbeiten, um eine dauerhafte Lösung für die Wasserversorgung der Region zu finden. Bisher haben drei Treffen stattgefunden.
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Kommunalverwaltung vom 2. März bis zum 13. März und wieder ab dem 19. März. Dazu gehören Hausbesuche, Diagnosen und Behandlung sowie Wasser- und Bodenproben durch das nationale Rote Kreuz.
  • Eine örtliche Nichtregierungsorganisation (NGO) ist als unparteiischer Dritter beauftragt worden, alle Treffen und Initiativen zu beobachten.
  • Eine örtliche NGO soll ab dem 9. April die Qualität der Agrarböden überwachen.
  • Hydro wird eine neue Abfallsortieranlage als Teil der neuen kommunalen Mülldeponie in Bom Futuro errichten. Dieses Projekt startete bereits 2016. Die ingenieurtechnische Projektplanung wurde bereits ausgeführt. Am 19. März fand eine Kick-Off-Veranstaltung statt, bei der die Partner ein Programm für mehr Umweltbewusstsein in Barcarena in die Wege leiteten.

Must: „Trotz unserer Fehler in Barcarena ist und bleibt verantwortungsvolles Handeln ein integrierter Bestandteil unseres Geschäftsgebarens, ganz gleich wo in der Welt wir tätig sind. Jetzt müssen wir unseren Blick nach vorne richten, um zu einer nachhaltigeren Zukunft für die Nachbarorte von Alunorte beizutragen. Wenn das gelingen soll, müssen wir mit der lokalen Öffentlichkeit, den Behörden und Universitäten als Partner eng zusammenarbeiten.“

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