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„Wir sehen keine Anzeichen für klare Verbesserungen in einem Zeitrahmen, wie er für einen vollen, auskömmlichen Weiterbetrieb in Neuss nötig wäre. Daher stehen wir kurz vor einer Entscheidung über weitere Produktionskürzungen und sprechen mit Arbeitnehmervertretern und anderen Interessengruppen, um alle Optionen zu prüfen. Eine formelle Entscheidung steht noch aus”, sagt Hilde Merete Aasheim, bei Hydro Konzernvorstand für die Aluminiumerzeugung.

„Wenn wir die Erzeugung weiter reduzieren, werden die Elektrolyse-Öfen schrittweise sorgsam abgeschaltet und gesichert, um ein mögliches Wiederanfahren optimal zu gewährleisten – vorausgesetzt, verbesserte künftige Bedingungen des Marktes und der Rahmenbedingungen würde dies erlauben”, sagt Aasheim.

Die Werkleitung in Neuss hat begonnen, mit dem Betriebsrat über eine Lösung für die von einer Produktionskürzung betroffenen Mitarbeiter zu verhandeln. Das Werk hat 650 Mitarbeiter.

Eine sorgsame, kontrollierte Kapazitätsminderung, die die Anlagen einmottet, also quasi in Winterschlaf versetzt, würde rund zwei Monate dauern.

Wesentliche Gründe für die drohenden Produktionskürzungen sind die hohen deutschen Strompreise und der schwache Aluminiummarkt.

Womöglich komplett

Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht wesentlich verbessern, wird das Werk, wenn der letzte Ofen eingemottet ist, seine Aluminiumerzeugung vorerst komplett einstellen. Die Elektrolyse, die eigentliche Hütte, wäre praktisch geschlossen, ebenso in der Folge die werkseigene Fertigung der Anoden, die der Hüttenbetrieb verbraucht.

Im Fall einer vorerst kompletten Stilllegung der Hütte Neuss hätte allerdings die Gießerei des Rheinwerks mit ihren 140 Mitarbeitern weiter die Aufgabe, Metall umschmelzen und zu Walzbarren zu gießen. Mit diesen Barren wird die Weiterverarbeitung im angrenzenden, weltgrößten Aluminiumwalzwerk Alunorf (zu 50% Hydro-eigen) und danach im 20 Kilometer entfernten Walzproduktewerk Grevenbroich von Hydro bedient.

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